Am 26. September 2019 stellten SPD, FDP und WfS in der Stadtratssitzung ihren eigenen Antrag zu konkreten Klimaschutzmaßnahmen in Sprockhövel. Dieser unterscheidet sich deutlich von dem Antrag der Grünen.
Klimaschutz ist nur dann erfolgreich, wenn wir einen gemeinsamen Dialog mit den Kommunen und den Menschen, die in ihnen leben, führen. Bürgerinnen und Bürger müssen die Möglichkeit bekommen, sich für den Klimaschutz einzusetzen und ihn aktiv mitzugestalten. Klimaschutz auf kommunaler Ebene ist erst dann wirksam und nachhaltig, wenn sich viele Menschen mit ihren jeweiligen Möglichkeiten an der Umsetzung der Klimaziele beteiligen.
Von Panik getriebene und maßlose Forderungen sind in der Politik nicht hilfreich. Wir dürfen nicht andere wichtige politische Ziele im Namen des Klimaschutzes vernachlässigen. Bereits beschlossene Maßnahmen zum Klimaschutz müssen tatsächlich wirksam sein. Wir dürfen nicht unser ganzes politisches Handeln nach ihnen richten und wichtige politische Ziele wie die Schaffung dringend benötigten Wohnraums vernachlässigen.
Vor diesem Hintergrund haben SPD, FDP und WfS am 26. September 2019 dem Stadtrat einen eigenen Antrag mit konkreten Klimaschutzmaßnahmen in Sprockhövel vorgelegt. Dieser Antrag orientiert sich an der Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Sprockhövel.
Unser Antrag widmet sich ganz konkret den Belangen unserer Stadt. Damit unterscheidet er sich deutlich von den Anträgen anderer Parteien. Wir verzichten auf pauschale Maximalforderungen, die unsere Politik nicht voranbringen. Das zeigen wir an dem folgenden Beispiel:
Klimaschutz müsse das vorrangige Ziel der Politik in Sprockhövel sein – das fordern die Grünen in ihrem Antrag. Alle weiteren politischen Ziele wären zweitrangig.
Klimaschutz als oberstes Ziel unserer Politik – was würde das für unsere Stadt Sprockhövel bedeuten?
- Die Schließung des Freibades?
Der hohe Energieverbrauch und die enorme CO²-Produktion unseres Freibades wären nicht mit den Klimaschutzzielen vereinbar. Das wäre aber auch das Ergebnis der Klimaschutzziele der Grünen. Aber für uns kommt die Schließung unseres Freibades nicht in Frage!
- Klimaschutz vor Sicherheit und Ordnung?
- Klimaschutz vor Jugendhilfe?
- Klimaschutz vor Kultur?
- Klimaschutz vor Schule und Sport?
- Klimaschutz vor Stadtfesten?
- Keine Weihnachtsbäume mehr?
Diese Pauschalforderungen unterstützen wir nicht. Wir stehen nur hinter Umweltschutzmaßnahmen, die konkret und sinnvoll für unsere Stadt sind. Wir leugnen den von Menschen verursachten Klimawandel nicht. Aber wir betonen, dass wir gemeinsam schon viel für den Klimaschutz erreicht haben. So unter anderem:
- Aufbau eines Solarkatasters
- Ausbau der Photovoltaikanlage auf allen städtischen Dächern
- Blockheizkraftwerke an den wesentlichen Verbrauchstellen
- Gründung einer Bürgergesellschaft für Solaranlagen
- Energetische Sanierung der öffentlichen Gebäude
- Die Agenda 21 mit ihren zahlreichen Projekten
- Erstellung eines integrierten Umweltschutzkonzeptes
- Förderung der Fair-Trade Stadt Sprockhövel
- Umsetzung von Refill-Projekten (Umsetzung gem. Klimaschutzkonzepte)
- Installation von E-Bike-Ladestationen und Fahrradabstellboxen am Busbahnhof (Umsetzung gem. Klimaschutzkonzepte)
- Umsetzung von Kunststoffvermeidungsprojekten und Öffentlichkeitsarbeit (Umsetzung gem. Klimaschutzkonzepte)
- Das Anlegen von Blühwiesen im gesamten Stadtgebiet
- Das Anlegen von Nistplätzen für heimische Vögel
- Carsharing (in Umsetzung gem. Klimaschutzkonzepte)
- Eröffnung einer Fahrradgarage für die Belegschaft der Stadt
- Einführung von E-Bikes für Bedienstete (in Umsetzung)
Unseren Weg werden wir konsequent weiterverfolgen. Damit widerlegen wir ganz klar die Behauptung von Thomas Schmitz, Fraktionsvorsitzender der Grünen, in Sprockhövel herrsche zum Klimaschutz nichts als heiße Luft.